Hallo,
hier wie angekündigt ein kleiner Vergleich zwischen dem neuen Sigma DG 500 Super NA-iTTL und dem SB-600 (SB-800 kann ich im Detail möglicherweise Mittwoch noch nachreichen).
Ich habe nur die wichtigsten Daten bzw. wo sich die drei unterscheiden aufgeführt. Mit Tabellen hier im Forum steh ich aber scheinbar auf Kriegsfuß, sorry...
Meine Entscheidung ist - mit den unten genannten Einschränkungen - eindeutig für den Sigma ausgefallen. Bei 200 Euro könnte ich mir auch vorstellen, mal einen zweiten zu kaufen. Daß es trotzdem berechtigte Gründe geben kann, zu einem der Nikons zu greifen, sieht man daran, daß Olaf, der eine Weile mit mir die Blitze getestet hat, dagegen spontan sagte, ihm würde der Nikon trotz Mehrpreis eher zusagen.
Ich sehe es ein bißchen wie mit der Disukussion 300D oder D70. Gehäuse/Haptik der 300D sind schlechter, für den einen ein ko-Kriterium, für den anderen nicht, eine gute Kamera ist es trotzdem und wie mir alle Besitzer bestätigen, fällt sie auch nicht nach einem halben Jahr auseinander.
Nur ist die 300D darüberhinaus weder funktionell gleich der D70 noch kostet sie nur die Hälfte, im Gegensatz zu diesem Sigmablitz zu den Nikons. Und da ich den Blitz nicht täglich nutze und minütlich rauf - und runterschiebe kann ich mit dem größeren Blitz und der schlechteren Verarbeitung sehr gut leben.
Ansonsten finde ich, kommt man mit Blitz und mittelschwerem Objektiv dann schon langsam in Gewichtsklassen, wo man merkt, daß D70-Gehäuse ist halt auch noch ein Kompromiß. Wenn ich die Kamera dann mal runternehme und kurz nur noch mit der rechten Hand halte, zerrt und ruckelt es manchmal schon ganz ordentlich am Gehäuse und dem CF-Schacht.
Gruß
Jo
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Ausstattung: Nikon SB-600 Sigma DG 500 Super NA-iTTL Nikon SB-800
Leitzahl bei 35mm: 30 35 38
Zoomreflektor,
auto+manuell: 14+24-85 17+28-105 14+17+24-105
vertikale
Verstellung
in Grad: 0,45,60,75,90 -7,0,60,75,90 -7,0,45,60,75,90
horizontale
Verstellung
in Grad: 180,150,120,90,60,30,0,30,60,90 180,150,120,90,75,60,0,60,75,90 180,150,120,90,60,30,0,30,60,90
Nikon CLS: ja ja ja
Advanced Wireless: nur TTL-Slave "dummer" Slave und TTL-Master+Slave "dummer" Slave?,
TTL-Master+Slave,Nikon SU-4
Meßzelle+Automatikprogramm: nein nein ja(siehe dieser thread S. 13)
Distanzvorgabe: nein ja ja
Stroboskopblitzen: nein,nur mit Master ja ja
manuelle Blitzstärke: 1:1-1:64, 1:1-1:64 1:1-1:128,
zusätzlich in 1:3 Stufen zusätzlich in 1:3 Stufen
Displayanzeige: Standard zusätzlich Blende+Entfernung+ISO zusätzlich Blende+Entfernung+ISO
Einstellicht: nein,obwohl im Handbuch ja ja
Zubehör inklusive: Tasche+Standfuß Tasche+Standfuß Tasche+Standfuß+Diffusor+
Farbfolien+Extra-Batteriepack
Zusatzanschlüsse: - - Für ältere Nikonblitze und
für externe Stromversorgung
Größe-Gewicht: 300g-124x90x68mm 325g-139x117x77mm 350g-130x93x71mm
ca.Versandpreis
(keine Grauen)-UVP: 280-299 € 200-279 € 380-449 €
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Kommentare:
SB-600:
+ klein, kompakt, hochwertige Verarbeitung, schnelle Befestigung über Metallfuß mit Schnellspannknebel, Zoomreflektor leiser und schneller, ausführliches Handbuch
- Straßenpreis immer noch teuer, umständliche Bedienung, nur LZ 30, keine Stroboskop, kein Mastermode, Einstellicht fehlt oder nicht richtig beschrieben, keine Anzeige von Blende und Entfernung, Unterbelichtungsanzeige zu spät/zu ungenau, Handbuch mir persönlich zu ausschweifend
Fazit:
Die wichtigste Ausstattung für die D70 und die hochwertige Verarbeitung des SB-600 machen ihn zum Einstiegskandidaten für "echte" Nikonauten, denen Verarbeitung wichtiger als der Preis ist. Allerdings werden die meisten "An meine Nikon laß ich nur Nikon"-Jünger dann doch gleich zum SB-800 greifen aufgrund des größeren Leistungs- und Zubehörumfangs. Ich denke als, der SB-600 wird weiter ein Schattendasein fristen und vom Sigma große Konkurrenz bekommen. Etwas enttäuschend bzw. überaschend für mich im Vergleich zum Sigma vor allem die umständlichere Bedienung.
Sigma NA-iTTL:
+ Preis, Leitzahl, umfangreiche Displayanzeige, Stroboskopblitzen, Mastermode, auch "dummer" Slave
- Größe, Verarbeitung (Gehäuse, Plastikfuß und Ein-/Ausschalter (beide etwas hakelig)), Handbuch zu knapp, keine vertikale Rastung bei 45 Grad
Fazit:
Für mich der Preistipp für D70 bzw. iTTL. Was sicher viele nicht erwartet hatten, technisch funktioniert alles ausnahmslos zu iTTL perfekt am Sigma, CLS, Advanced Wireless, ohne Abstriche zu den Nikonblitzen. Dazu die größere Leitzahl, der günstigere Preis und mehr Ausstattung als der SB-600, technisch praktisch ein SB-800 nur drei Leitzahlen schwächer für's halbe Geld. Nur die Verarbeitung macht einen etwas billigen Eindruck, vor allem wenn man einen der Nikons daneben sieht. Da hakelt schonmal ein Schalter und man muß den Plastikfuß mit zwei Händen abziehen. Sicher nichts für Profis, die den Blitz täglich brauchen und alle paar Minuten austecken und abziehen müssen. Für den Normalbenutzer aber meiner Ansicht nach mehr als ok.
SB-800 (hatte ich allerdings noch nicht in der Hand):
+ perfekt in Ausstattung und Verarbeitung, hat/kann praktisch alles, LZ 38, weitere Anschlüsse
- Preis, fast doppelt so teuer wie der Sigma
Fazit:
Wie schon gesagt, wem der Preis zweitrangig ist (vielleicht angesichts einem Objektivpark für etliche tausend Euro...) oder den Blitz wirklich hart rannimmt, hat hier das beste iTTL Blitzgerät, vermutlich überhaupt den besten Blitz auf dem Markt, der kaum Wünsche offenläßt. Der Hauptunterschied zum Sigma ist allerdings die Verarbeitung, ob die den Mehrpeis wert ist, muß jeder für sich selbst entscheiden.
Details:
Leitzahl:
Die Leitzhalen der drei halte ich nicht mehr für ganz so entscheidend. Da die Entfernung die Blitzstärke quadratisch beeinflußt, bringen 5 Leitzahlen mehr beim Sigma nicht sooo viel. Ich bin zwa r nicht sicher, wie sowas korrekt testen, aber grob konnte ich mit dem Sigma für die gleiche Belichtung bei voller Blitzstärke und gleicher Entfernung und Zeit etwa eine Blende weiter zumachen, d.h. SB-600 Blende 16 entsprach Sigma Blende 18. Mit dem SB-800 kommt man dann schätzungsweise nochmal eine Blende weiter aber Wunder vollbringen diese 3 oder 5 Leitzahlen nicht.
Handbücher:
Da übertreiben es Nikon und Sigma in entgegengesetzte Richtungen. Das Sigmabüchlein umfaßt genau 13(!) Seiten deutsche Anleitung und vergißt manche (guten!) Sachen komplett zu erwähnen (z.B. was CLS im Detail kann (ob der Sigma sich auch mit der Kamera über die Farbtemperatur austauscht), daß ein Standfuß dabei ist). Aber sonst ist alles kurz und gut verständlich erklärt, bis auf die Beschreibung zu kabellosem Blitzen, da wird es lang, umständlich und schwer verständlich.
Das Nikonhandbuch dagegen macht reichlich Werbung für sein Produkte und seine Features und erklärt alles ausführlichst auch für kleine IQs auf 90(!) Seiten (wenn auch nur halb so große Seiten wie bei Sigma). Wo Sigma einen Absatz hat, hat Nikon ein Kapitel über mehrere Seiten. ich persönlich finde es dadurch schon zu ausschweifend, sodaß man später beim Nachschlagen wichtige Infos nur schwer findet. So wird z.B. das manuelles Einstellen der Blitzstärke von 1/1 bis 1/64 (Modetaste drücken, mit +/- Wert einstellen, fertig) auf vier(!) Seiten erklärt.
Außerdem wir im Handbuch die Funktion "Einstellicht" erwähnt (= 1s leichtes stroboskopartikes Blitzen mit geringer Leistung zum Beurteilen von Lichtern und Schatten), aber wie man sie auslöst, fehlt und ist auch am Blitz nicht zu finden. Ich vermute, das ist versehentlich aus dem Handbuch des SB-800 in das des 600er reingerutscht.
Bedienung:
Während ich mit dem Sigma das meiste schon ohne Handbuch hinbekam, hab ich den SB-600 ohne Handbuch ziemlich ratlos in der Hand gehalten. Klar, man lernt das schnell, trotzdem scheint mir, das Nikon für's schicke Design da einfach ein paar Tasten einsparen wollte. So muß für manche Funktionen (z.B. für die sog. Individualfunktionen und um kabellos zu aktivieren und zu deaktivieren) zwei Tasten gleichzeitig 2s drücken, was ohne Stativ mit Kamera/Blitz am Gesicht nicht möglich ist, entweder man stellt sie ab oder preßt sie sich dafür an den Bauch, sehr umständlich, so selten braucht man das meiner Meinung nach nicht. Außerdem ist der Blitz während dieser Fummeleien deaktiviert, d.h. wenn ich plötzlich überraschend ein Motiv sehe und nochmal hochreißen will für eine Schnappschuß oder ich einfach vergesse rauszugehen, macht der Blitz gar nix, wenn er grade in den Individualfunktionen steht. Der Sigma ist da trotzdem immer bereit.
Kabellos/iTTL/korrekte Funktionalität:
Das war sicher der Punkt wo ich und viele andere beim Sigma skeptisch waren. Und völlig zu unrecht. Der Sigma funktioniert in allem 100%-ig gleichwertig zu den Nikons, Belichtung, kabellos, Weißabgleich/Farbtemperatur, Blitz- und Belichtungskorrekturen von der Kamera, Meßwertspeicher, Blitzsynchronisationsarten.
Auch eine Mischung, D70 löst kabellos Sigma und SB-600 zusammen aus, und Sigma steuert SB-600 (da hat sich der Nikon sicher geschämt...) ging problemlos. Na ja, zugegeben, den Sigma als Master zu Programmieren ist mit dem schlechten Handbuch bem ersten Mal etwas fummlig. Außerdem hat der Sigma noch die Eigenart, ohne Kontakt zur Kamera kein kabelloses TTL zu machen, da er ja auch noch "dummen" Slavemode kann und ich hab anfangs sicher ein paare graue Haare mehr bekommen, bis ich kapiert hab, warum der Sigma immer zur falschen Zeit auslöste. Auf die D70 aufstecken, kabellos wählen, TTL kabellos wird angezeigt, Blitz aus, abziehen, einschalten und aufstellen und dann kann's losgehen. Außerdem noch ein kleiner Unterschied, was bei Nikon Gruppe A,B,C ist, ist bei Sigma Gruppe 1,2,3. Will man also mit dem internen D70-Blitz als Master kabellos steuern, muß der Sigma auf Group 1 und Channel 3 eingestellt werden.
Edit by Arjay: Ich habe die Tabelle mal in eine halbwegs lesbare Form gebracht ...
